MenschenSchweine
Betrachtet man die globale Ausbreitung und Populationsdichte beider Spezies, so stellt man erstaunliche Parallelen fest. Nicht nur die Anatomie ähnelt sich, oftmals auch der Intellekt, glücklicherweise seltener der Geruch.
Der Mensch beansprucht für sich, auf Grund seiner Intelligenz die dominierende Art zu sein. Viel wahrscheinlicher jedoch erscheint mir, das die Anpassungs- und Leidensfähigkeit der Schlüssel ist.
Wenn man sich mal genauer anschaut, unter welch atemberaubend schlechten Bedingungen Menschen leben und arbeiten, und ich meine hier bei uns, nicht irgendwo in Afrika, und trotzdem immer weiter funktionieren und sich zu allem Überfluss auch noch fortpflanzen - es grenzt an ein Wunder.
Sie rotten sich zusammen in großen Betonkästen, verbringen viele Stunden des Tages körperlich inaktiv, handlungsentlastet und Affekte aufstauend mit dem Starren auf bunte Flimmerbilderkisten. Kaum Auslauf, keine Freilandhaltung, oft noch nicht mal Bodenhaltung. Wenig Tageslicht, frische Luft ist selten, frisches Wasser auch, statt dessen werden meist Zuckerlösungen zur Mastbeschleunigung verabreicht.
Ohnehin ist die Ernährungslage generell eher als fatal einzuschätzen: Alles was an natürlichen Inhaltsstoffen zu ersetzen war, wurde ersetzt. Aus Kostengründen. Aus Fertigungsgründen.
Das landwirtschaftliche Urprodukt ist zum Trägermedium mutiert. Die applizierten Substanzen halten zunächst die Produktionsflächen frei von Schad- und Nützlingen aller Art.
Im weiteren Verlauf, sorgen sie für einen funktionslosen Verdauungstrakt der lediglich die enthaltene Energie resorbiert und ständig nach Nährstoffen schreit.
Kein Zweifel, es handelt sich um Fortschritt. Das es möglich ist an Verfettung und Unterernährung gleichzeitig zu sterben, ist, geschichtlich betrachtet, ein Novum.
Schweine haben wenigstens eine Lobby. Tierschützer. Um die Menschen kümmert sich keiner. Und die Schweine würden unter den oben geschilderten Bedingungen kaum noch funktionieren. Den Menschen unterstellt man, sie seien frei in der Wahl und der Möglichkeit ihr Leben zu gestalten.
Frei also - ich finde Freiheit sollte sich anders anfühlen...